Rachel Kohn

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Die Skulpturen von Rachel Kohn wirken archaisch. Sie hat sich ihr Gefühl für Tradition bewahrt, um damit auch aktuelle Ereignisse in einer authentischen Weise auszudrücken. Sie erzählt von Situationen, die dem persönlichen Leben entspringen und dennoch allgemeingültigen Charakter haben. Das Spannungsfeld zwischen gestern und heute, zwischen Abstraktion und konkreter Darstellung, schöpft sie mit den ihr eigenen Mitteln aus. Der Ton als ein enorm vielseitiges Material bietet ihr die Möglichkeit der weichen wie der architektonisch strengen Formen ebenso wie die der zusätzlichen farbigen Gestaltung. Ihre Ausbildung und der Aufenthalt in Jerusalem und La Paz sind dabei ebenso prägend gewesen wie ihr derzeitiger Wohnsitz in Berlin.

 

Rachel Kohn, die in Prag geboren wurde und in Berlin lebt, zeigt Skulpturen, die sich ihrem immer wiederkehrenden Thema „Behausungen“ widmen. Ihre Arbeiten sind voller Andeutungen und leiser Töne, zuweilen einer minimalistischen Vivisektion von Welt. Sie erzählt von Häusern, Familien, Generationen, Kinderstuben und den verborgenen Ängsten, die aus dem Unbesprochenen leise herausklingen, in einem verborgenen melancholischen Kammerton.

Christoph Tannert