
Das auf die Leinwand projizierte Video beleuchtet die Ölmalerei und füllt für einen begrenzten Zeitraum die leere weiße Fläche mit dem gesamten Motiv aus:eine Frau, die aus der gemalten Person heraustritt und durch die von Wind bewegte Blumenwiese läuft. Das Stück gemalte Fläche auf der Leinwand ist umgeben von dem weißen leeren Raum, der nicht bemalten Fläche. In der zweidimensionalen Malerei ist nur ein feststehender Augenblick zu sehen, geht der Betrachter durch die Malerei in seine innere Imagination, dehnt sich das gemalte Motiv aus und bespielt die weiße Fläche. Ohne Zeit und Raum überlappen sich die Wirklichkeiten.
Silke Schoener wurde 1968 in Krefeld am Niederrhein geboren. Von 1986 bis 1994 studierte sie an der Kunsthochschule Kassel bei Frau von Windheim. In dieser Studienzeit absolvierte sie 1999 zwei Gastsemester bei Johannes Heisig an der Kunsthochschule in Dresden. Ihre Bilder werden seit Jahren durch Galerien im In- und Ausland (Paris, Boston, New York) sowie auf Kunstmessen gezeigt und sind in zahlreichen privaten Sammlungen vertreten. Seit dem Beginn des Studiums malt Silke Schöner kontinuierlich im eigenem Atelier. Erst in einem leerstehenden Gebäude nahe der Universität, dann 25 Jahre im Atelier Sommerweg in Kassel und seit 2014 ist ihr Atelierraum eine stillgelegte Molkerei im Werra-Meißner Kreis auf dem Land.
„Mein Lebensraum ist das Atelier. Ich brauche viel Zeit, um in Ruhe zu malen – Ölmalerei.
Ich beschäftige mich mit der Wechselbeziehung zwischen der leeren weißen Fläche und dem naturalistisch gemalten Stück Wirklichkeit.“