Beschreibung
Otto Modersohn wird 1865 in Soest geboren. 1884 nimmt er ein Studium an der Kunstakademie Düsseldorf auf, Akademie Karlsruhe. Vom streng akademischen Umgang enttäuscht beginnt er, nach außerakademischen Wegen als Künstler zu suchen und folgt der Hoffnung, durch Reisen Inspiration zu finden. Während eines Aufenthalts in Paris 1889 lernt er Werke Barbizons und Cézannes kennen. Noch im gleichen Jahr gelangt er mit Fritz Mackensen nach Worpswede. Es folgt die Gründung der Künstlerkolonie Worpswede mit Mackensen und weiteren Künstlern, welche 1895 erstmals in der Bremer Kunsthalle ausstellen. Bereits 1899 tritt Modersohn aus der Vereinigung aus, er sieht die für den Künstler notwendige Ruhe durch sie gefährdet. Eine Abkehr von Worpswede jedoch bedeutet diese Entscheidung zunächst nicht. Die moordurchzogene norddeutsche Landschaft, deren ursprüngliche Rauheit und Unberührtheit werden und bleiben für Modersohn sowohl Inspiration als auch Hauptsujet seiner Arbeiten.
Neue Impulse erfährt der Künstler im Zuge der Heirat mit Paula Becker 1901 und damit verbundener gemeinsamer Reisen durch Deutschland und Frankreich. Obwohl zunächst nach Worpswede zurückgekehrt, siedelt er nach dem Tod Paula Beckers 1908 nach Fischerhude um.
Die Natur sowie das Malen vor der Natur sind weiterhin von großer Relevanz, immer wichtiger wird jedoch eine impressionsgeleitete Auffassung der Naturwahrnehmung, einhergehend mit Vereinfachung und zunehmend verschwimmenden Landschaften. Letzteres ist nicht ohne Verbindung zur schwindenden Sehkraft Modersohns, was ihn schließlich nach weiteren Aufenthalten vor allem im Allgäu zur Rückkehr nach Fischerhude bewegt.
Otto Modersohn stirbt 1943 in Fischerhude.