Vergangenheit und Moderne

„Bergmännchen oder die erste Eisenbahn“ hat Carl Spitzweg (1808-1885) ein Ölbild genannt, das im Vordergrund zwei Zwerge zeigt, die über eine Landschaft blicken. Weit im Hintergrund steigt Rauch auf, eine Eisenbahn rollt durchs Land. Vergangenheit und Moderne hat Spitzweg damit symbolisiert. Auch Andrea Damp malt Landschaften, in denen kleine Figuren auftauchen, in Zeiten der Pandemie ordnungsgemäß verhüllt.

Zu den kostspieligsten Werken in der Schau zählt ein „Stillleben mit Früchten“ von Emil Filla (1882-1953). Er zählte zu den bedeutendsten Vertretern des tschechischen Kubismus. Ihm hat Ahlers ein abstraktes Werk von Anna Bittersohl gegenübergestellt: „6/12 wenn es der Klarheit dient“. Ein Titel, der allerdings der Klarheit auf die Sprünge hilft.

Vertreter der Neuen Sachlichkeit

Ebenfalls hochpreisig ist Das Werk „Frau in Landschaft“ von Georg Schrimpf (1889-1938), sein uneingeschränktes Hauptmotiv. 1920 hat er dieses Bild gemalt. Schrimpf gilt als einer der Hauptvertreter der Neuen Sachlichkeit. Einen „Roten Felsen“ von Wolfram Scheffel hat Ahlers als Pendant gewählt.

Von August Wilhelm Leu (1819-1897) präsentiert Ahlers einen „Wilden Gebirgsbach in den Alpen“ – mit einer kleinen Eigenheit. Das Werk ist vom Künstler signiert, weist aber noch eine zweite Signatur auf. Nach eifriger Recherche fand Ahlers heraus, dass der Sammler, ein Göttinger Richter, seine gesamte Sammlung signierte. Diesem wuchtigen Wasserfall stellt der Galerist ein Werk von Sigrid Nienstedt gegenüber, eine der Künstlerinnen, mit denen Ahlers schon Jahrzehnte zusammenarbeitet.

Eigenwillige Vorlieben

„Mit dem alten Kram kann ich nichts anfangen“, höre er immer wieder, berichtet Ahlers, „ein großer Fehler“. Es gebe nichts Neues ohne das Alte. Und er verweist auf Parallelen beispielsweise in der Atmosphäre oder Komposition, „auch wenn 100 Jahre dazwischen liegen“.