Rudolf Mauke

14. November 2024
100. Geburtstag des Künstlers.

Rudolf Mauke

14. Nov. 1924 – 22. Juli 1998

In welch einer Zeit entwickelte Rudolf Mauke seine künstlerische Sprache. Die documenta feierte gerade ihre Gründung, da schloss er sein Studium als Meisterschüler von Karl Schmidt-Rottloff an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin ab. Von 1949 bis 1955 studierte er dort und somit im Zentrum der Debatten der Zeit: Wohin steuert die Kunst, wie abstrakt, wie gegenständlich ist das künstlerische Schaffen? Die Schrecken des Nationalsozialismus sind noch spürbar, die Repressionen liegen zurück, die zuvor verfolgten Expressionisten werden wieder entdeckt.

Rudolf Mauke bahnt sich einen Weg zwischen beidem, verlässt alsbald die figurative Malerei und entwickelt zum Ende seines Studiums seine eigene Sprache. Er nennt sie gelegentlich »suprematischen Konstruktivismus« und bezieht sich damit auf einen »Kunstismus« der 1920er Jahre. In seinen Arbeiten zwischen 1955 und 1957 finden sich »verschieden breite, mit Graphitstrichen umzeichnete Bänder mit Einschnitten und Unterteilungen, zumeist lasierend und in hellem Ton gehalten«, so Carina Plath in ihrem Katalogtext, die Arbeiten von Piet Mondrian an frühe Vergleichsobjekte heranzieht.

Carina Plath gehörte neben Oliver Ahlers, Frank-Peter Alpers und Prof. Dr. Bernd Wedemeyer-Kolwe, zu dem Team, das sich von 2014 bis 2015 dem künstlerischen Werk von Rudolf Mauke widmete; eine umfassende Ausstellung mit Katalog hatte dies zur Folge. Die Galerie Ahlers, Göttingen, übernahm den Gemäldebestand aus dem Ateliernachlass von Rudolf Mauke und damit auch die Verantwortung für das künstlerische Erbe des Künstlers.

Noch immer ist Rudolf Mauke nur Connoisseuren der 1950er näher bekannt, unter Sammlern der Nachkriegsmoderne jedoch äußerst geschätzt, da sich in Maukes Werk in kurzer Zeit so schöne Wandlungen und Entwicklungen, aber damit verbunden so prägende Vorbilder wie Piet Mondrian und Wassily Kandinsky ablesen lassen.

Am heutigen 14. November wäre Rudolf Mauke 100 Jahre alt geworden, er starb 1998 in Wolfsburg, wo er Zeit seines Lebens der Kunst verbunden blieb. Am dortigen Städtischen Museum im Schloss Wolfsburg war Rudolf Mauke ab 1964 Kustos der Sammlung und stand so neben Klaus Hoffmann über viele Jahre im Zentrum der zeitgenössischen Kunst in niedersachsens führender Industriestadt.

100 Jahre Rudolf Mauke. 14. Nov. 2024.

Beginnend mit dem 100. Geburtstag werden wir Ihnen vor Ort in der Galerie Ahlers je einen »Mauke des Monats« präsentieren, darunter auch nie präsentierte Arbeiten aus Privatbesitz. Entsprechende Vorstellungen der Arbeiten erfolgen digital auf der Website der Galerie Ahlers und bei Instagram.

 

Ausstellungen in der Galerie Ahlers

Rudolf Mauke. Arbeiten. 2015.
abstraktes. 1930 bis heute. 2022.

 

Katalog.

mit Beiträgen von Dr. Carina Plath, Dr. Carmen Behrens und Prof. Dr. Dr. Bernd Wedemeyer-Kolwe
Gestaltung Alice Berking, Oliver Ahlers, Frank-Peter Alpers

Galerie Ahlers
Göttingen, 2015.

ISBN 978-3-00-049060-6